Antialiasing

Antialiasing, Treppenglättung oder Kantenglättung genannt.

Vielleicht kennt es sogar inzwischen niemand mehr im Zeitalter der High End Computer und Grafikkarten. Doch es gab eine Zeit in der digitalen Geschichte, als noch unglaublich hübsch verpixelte Kameraden sehr niedrig aufgelöste Monitore bevölkert haben. Besonder in dieser Zeit war das (fehlende) Antialiasing deutlich zu sehen: Jede Linie, die vertikal und vertikal dargestellt wurde, war immer perfekt, doch kaum ging es um ein paar Grad oder steil nach oben oder unten, kamen die gefürchteten Treppchen.

Entstehung von Aliasing
Keine Wiedergabe, egal ob ein Monitor oder eine Druckmaschine, kann unendlich fein auflösen. Das kleinste darstellbare Element ist ein Pixel. Aus Softwaresicht ist dieses Pixel ein Punkt, dem ein Samplewert (also eine Farbe) zugewiesen werden muss. Ohne Antialiasing wird diesem Pixel nur diejenige Farbe zugewiesen, die an dessen Position liegt. Alle Informationen, die sich in der Nähe des Pixels befinden, werden unterschlagen. Die darzustellende Szene wird unterabgetastet und es kommt zu Aliasing-Effekten, das heißt es werden nicht nur im Pixelraster nicht mehr darstellbare Informationen weggelassen, sondern die dargestellten Informationen zusätzlich verfälscht. Mittels Antialiasing kann man die Verfälschung mildern, ohne dass das Pixelraster verfeinert werden muss.

Antialiasing bei Vektorgrafiken
Beim Antialiasing der Bildschirmausgabe wird der so genannte Treppeneffekt – eine Auswirkung vom Aliasing – beseitigt, der bei der Rasterung einer Vektorgrafik (Linie, Kreis, Schrift u.ä.) entsteht. Weiterhin wird so genanntes Line popping reduziert, welches bei bewegten Grafiken auftritt.

Beim Zeichnen einer Linie können nur horizontale und vertikale Linien problemlos gezeichnet werden, deren Strichstärke ein Vielfaches des Pixelabstands ist und deren Anfangs- und Endpunkt auf einem Pixel liegt. Ist eine Linie etwas schräg, so entstehen zwangsläufig Treppenstufen. Das Gleiche widerfährt auch allen runden Formen und Schriften. Je kleiner die Auflösung ist, desto deutlicher wird der Effekt.

Beim Antialiasing von Vektorgrafiken berücksichtigt man, inwieweit die in der Nähe der Grafik liegenden Pixel von der Grafik beeinflusst werden und gibt ihnen einen entsprechend gewichteten Farbwert. Je mehr von einem über dem Pixel zentrierten Glättungskern durch die Grafik abgedeckt wird, desto mehr wird das Pixel mit deren Farbe eingefärbt.

Antialiasing bei 3D-Grafikkarten
Bei den von 3D-Beschleunigern erzeugten 3D-Grafiken kann Antialiasing nicht nur, wie bei zweidimensionalen Grafiken, von der Software, sondern auch von der Grafikkarte durchgeführt werden. Es wird häufig AA abgekürzt.

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