Portraitobjektiv in der Fotografie

Ein Portraitobjektiv ist ein spezielles fotografisches Wechselobjektiv, das zur Erstellung von fotografischen Porträts besonders geeignet ist.

Neben einer möglichst brillanten Schärfe ist hierbei die möglichst natürliche Wiedergabe von Hauttönen sowie eine perspektivisch verzerrungsfreie Darstellung wichtig. Da sehr oft mit einer möglichst weit geöffneten Blende gearbeitet wird, ist neben einer guten Abbildungsleistung bei Offenblende auch ein angenehmes Bokeh sehr wichtig.

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Im Bereich der Kleinbildkameras haben typische Portraitobjektive ein Brennweite zwischen etwa 80 und 135 mm, Es sind sogenannte „leichte“ oder „kleine“ Teleobjektive. Bei diesem Brennweitenbereich wird die Darstellung aufgrund der verringerten Schärfentiefe und als angenehm verzerrungsfrei empfunden, aber noch nicht als „flach“, wie bei einem Teleobjektiv längerer Brennweite. Mit offener Blende – bei den derzeit im Handel erhältlichen Objektiven bis zu einer Lichtstärke von 1:1,2 möglich – kann das Gesicht oder die gesamte Person vom Hintergrund und gegebenenfalls dem Vordergrund „herausgelöst“ (freigestellt) werden.

Während prinzipiell auch mit Normalobjektiven noch gute Portraitfotos gelingen, sind Weitwinkelobjektive wegen ihrer starken Verzeichung („Mondgesicht“) für Porträtaufnahmen ungeeignet.

Typische Portraitbrennweiten für Kleinbildkameras sind:


(in Klammern angegeben sind die diagonalen Bildwinkel, bezogen auf das Kleinbildformat 36x24mm)

Das erste spezielle Portraitobjektiv war das sogenannte Petzvalobjektiv aus dem Jahr 1840. Ein modernes Porträtobjektiv ist z.B. das Canon EF 85mm 1:1.2L II USM.

Bei Mittelformatkameras beginnt der Brennweitenbereich der Portraitobjektive bei ca. 100mm und beträgt meist 150mm.

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