Abblendtaste - Fotografie

Eine Abblendtaste (früher auch Abblendhebel) ist Bestandteil einäugiger Spiegelreflexkameras. Diese dient zur visuellen Kontrolle des Schärfebereichs (auch Schärfentiefe genannt) vor der Aufnahme. Drückt man den Abblendhebel, so schließt sich die Blende am Objektiv auf den eingestellten Wert und das Sucherbild wird dunkler. Die Kamera stellt von der hellen „Einstellblende“ auf die Arbeitsblende um, mit der die Aufnahme tatsächlich fotografiert wird. Gleichzeitig wird der als scharf wahrgenommene Bereich vor und hinter dem fokussierten Objekt erkennbar.

Sie ermöglicht das Schliessen der Blende auf Arbeitsblende (die Blende, mit der auch die Aufnahme gemacht wird). Auf der Mattscheibe kann so die Schärfentiefe beurteilt werden. Da der Aufwand bei modernen elektronischen Kameras recht gross ist, wird sie heutzutage gern weggelassen, obwohl sie das wichtigste Werkzeug zur Beurteilung der Schärfentiefe ist. Bei Kameras mit Blendenvorwahl ist hingegen der Aufwand so gering, dass eventuell sogar ein Eigenbau möglich ist. Das Vorhandensein oder Fehlen einer Abblendtaste ist ein wesentliches Argument für oder gegen ein Kameragehäuse.

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Je kleiner die an einer Kamera eingestellte Blendenöffnung, desto stärker dehnt sich der Schärfentiefe vor und hinter der Ebene aus, auf die fokussiert (scharf gestellt) wurde. Analog dazu ist bei großer Blendenöffnung der Schärfebereich geringer.

Dieser Effekt basiert auf der Tatsache, dass der Zerstreuungskreisdurchmesser in diesen Bildbereichen als „scharf“ wahrgenommen wird. Wirklich punktscharf werden nur Bildpunkte abgebildet, die in der Ebene des Fokus liegen.

Eine vielfach zitierte Faustregel besagt, dass die Ausdehnung des als noch scharf wahrgenommenen Bereichs einem Verhältnis von 2 Teilen hinter dem fokussierten Objekt und einem Teil davor entspräche. Diese Annahme ist jedoch falsch; vielmehr entspricht das Verhältnis des noch scharf wahrgenommenen Bereichs vor dem fokussierten Objekt zum scharf wahrgenommenen Bereich hinter dem fokussierten Objekt dem Verhältnis von Nah- zu Fernpunkt.

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