Den Beruf Schriftsetzer gibt es so gut wie überhaupt nicht mehr. Ersetzt wurde dieser Beruf durch den Siegeszug vom Desktop Publishing DTP und der Digitalisierung der Prozesse in den Druckereien durch andere Berufe (z.B. Mediengestalter und Druckvorlagenhersteller). Kaum ein anderer Beruf im Design Umfeld wurde so stark von der Modernisierung und den Einsatz von Computern betroffen.
Der Schriftsetzer oder auch genannt Setzer war ein Ausbildungsberuf im Druckhandwerk und in der papierverarbeitenden Industrie zur Her- und/oder Zusammenstellung bzw. Weiterverarbeitung von druckfähigem Material für den Buchdruck. Geläufig waren auch die Bezeichnungen „Handsetzer“ und als Gegensatz der an Maschinen arbeitende „Maschinensetzer“, wobei beide umgangssprachlich auch „Bleisetzer“ genannt wurden.
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Geschichte Schriftsetzer
Der Schriftsatz ist auf Johannes Gutenberg zurückzuführen, der um 1445 den Buchdruck mit beweglichen und wieder verwendbaren Lettern in Europa neu erfand. Allerdings sollen die Koreaner schon etwa 200 Jahre vorher diese Technik gekannt haben. Diese Technik ersetzte das bisher übliche Schreiben und Kopieren von Büchern per Hand. Es gelang ihm hiermit, eine Bibel in nur fünf Jahren fertigzustellen. Gutenberg schaffte es, die Zeilen alle gleich lang zu setzen und gleichzeitig alle Wortzwischenräume gleich groß zu halten. Das gelang ihm mit so genannten Ligaturen.
Persönliche Bewertung "Schriftsetzer"
Vorteile: Kreativität, Gestaltungswissen, Rechtschreibkenntnisse
Nachteile: nicht schwerwiegendes
Meine Setzerausbildung ist zwar schon etwas länger her (1989-91) und zwischenzeitlich hat sich einiges verändert, aber dennoch kann ich gerade diese Ausbildung kreativen Menschen empfehlen.
Der Setzer befaßt sich mit dem Layout gedruckter Medien - am besten kann man sich vorstellen, daß ein Redakteur oder Buchautor einen Text mit dem PC oder gar der Schreibmaschine verfaßt und der Setzer diesen Text so auf eine Seite bringt, daß es a) ordentlich aussieht, b) mit sonstigen Inhalten (Bildern) harmoniert und c) immer genau auf eine Seite paßt.
Die normale Ausbildung zum Setzer dauert drei Jahre, mit Abitur bekommt man ein Jahr erlassen. Die Ausbildung endet in einer Prüfung, welche einen theoretischen und einen praktischen Teil umfaßt. Danach darf man sich (etwas altbacken) "Schriftsetzergehilfe" nennen, was dem bekannteren "Gesellen" gleichzusetzen ist.
Nach meiner Ausbildung bin ich nicht im Beruf geblieben, sondern habe nach dem Zivildienst ein Studium aufgenommen. Heute bin ich als Kommunikationsdesigner tätig, was meines Erachtens ein schöneres Wort für die Mischung aus Setzer und Kommunikationswissenschaftler ist. Der Setzer blieb mir also erhalten und ich meine, daß ich genau diesen Werdegang bei vielen Kollegen erkannt habe... zum einen sind sehr viele "Gestalter" ausgebildete Schriftsetzer und zum anderen täte es gerade dem Internet gut, wenn zum Teil selbsternannte "Webdesigner" etwas mehr Ahnung von Text-/Bildgestaltung hätten!
In diesem Sinne: Meine Empfehlung für die Ausbildung zum Setzer.